Abiotische Faktoren
Als abiotische Faktoren werden in der Ökologie alle Faktoren der unbelebten Umwelt verstanden, die in Beziehung zur Biozönose stehen. Sie können, je nach Perspektive, in verschiedene Kategorien unterteilt werden: Chemische und physikalische Faktoren, oder edaphische, klimatische und topologische Faktoren. Abiotische Faktoren beeinflussen bzw. bedingen Flüsse von Stoffen und Energie in und aus den Ökosysteme, und üben - wie auch biotische Faktoren - einen Selektionsdruck auf die Arten aus. Daraus folgt eine Adaption an diese Faktoren (z. B. Anpassung an Trockenheit, Lichtmangel, Nässe, Nährstoffarmut, an bodensaure Standorte etc.)Aus Sicht der Pflanzenökologie ist die Betrachtungsweise der abiotischen Faktore in eine Unterteilung in edaphische, klimatische und topologische Faktoren am Sinnvollsten. Auf Ebene der einzelnen Pflanzen können die Anpassungen bzw. Konkurrenzfähigkeit in Bezug auf die abiotische Faktoren durch Zeigerwerte (Ellenberg, Landolt) ausgedrückt werden.
Von den (abiotischen) Umweltfaktoren müssen Ressourcen abgegrenzt werden. Unterschied: Faktoren können zwar beeinflusst, aber i. d. R. nicht verbraucht werden, im Ggs. zu Ressourcen, die daher knapp und limitierend sein können. Wasser kann bspw. sowohl abiotischer Faktor (See), als auch eine Ressource (Wüste) sein.
Edaphische Faktoren
Wasserverfügbarkeit
Boden-pH-Wert
Nährstoffverfügbarkeit
Klimatische Faktoren
Licht
Temperatur
Kontinentalität
Die Kontinentalität ist ein Maß für das Klima bzgl. Temperaturschwankungen und Niederschlagsmengen über das Jahr betrachtet. Im deutschsprachigen Raum finden sich hauptsächlich die subozeanische und semikontinentale Klimatypen, sowie in einigen Inseln auch subkontinentales Klima. Je ozeanischer der Klimatyp, desto weniger ausgeprägt ist die Temperaturamplitude zwischen Sommer und Winter, desto höher auch die jährlichen Niederschläge. Euozeanisches Klima bedeutet also milde Winter, kühle Sommer, und reichliche Niederschläge, gleichmäßig über das Jahr verteilt. Eukontinentales Klima bedeutet umgekehrt kalte Winter, heiße Sommer und nur wenige Niederschläge. Im deutschsprachigen Raum variieren die Niederschlagsmengen zwischen 450 mm (östlich der Mittelgebirge: Franken, Sachsen-Anhalt, Burgenland) und über 1800 mm (Alpen, Schwarzwald), die durchschnittlichen Januartemperaten zwischen etwa -10 °C (alpin, Zugspitze), -3 °C (collin-montan, Hof, Oberfranken) | |
+1 °C (planar, List auf Sylt) und die durchschnittlichen Julitemperaturen zwischen +5,1 °C (alpin, Zugspitze), +20,5 °C (montan-collin, Hof, Oberfranken), +24 °C (collin, Konstanz, Bodensee) und +25,1 °C (planar, Wien, Österreich). |
ozeanisch | intermediär | kontinental |
Abb. 1: Klimadiagramme, schematisch. Rote Linie = durchschnittliche Temperatur, blaue Linie = Niederschlagsmenge. |