09.02.2025, René Rausch

Suchfunktion und Biotope

Als Konsequenz der Aufnahme des Natura 2000-Systems sowie der Biotoptypen Deutschlands und Österreichs wurde die Suchfunktion erweitert. Ab sofort kann in der Suchleiste auch nach Biotopen (z. B. See, Quelle, Hohlweg usw.) gesucht werden.

Außerdem wurden Biotope, Pflanzengesellschaften und Lebensraumtypen in einer einzigen Bilderdatenbank aufgenommen. Dadurch kann ein Bild mehreren Biotopen/Lebensräumen usw. zugeordnet werden.

28.11.2024, René Rausch

Rote Liste Orthoptera

Die aktualisierte Rote Liste der Heuschrecken und Fangschrecken wurde aufgenommen.

25.07.2023, René Rausch

Mittlere Zeigerwerte

Das Skript zur Berechnung der mittleren Ellenberg-Zeigerwerte wurde komplett überarbeitet. Es ist ab sofort möglich, die Mittelwertberechnung nach acht verschiedenen Methoden durchzuführen; Literaturverweise sind angeführt. Die Drag-and-Drop-Auswahl der Arten wurde ebenfalls überarbeitet und ist nun wesentlich komfortabler als vorher. Bitte um Rückmeldung, sofern Ihnen Fehler auffallen sollten.

03.02.2023, René Rausch

Mittlere Zeigerwerte

Für alle registrierten Benutzer: Das Tool zur Berechnung der mittleren Zeigerwerte wurde repariert. D. h. es ist wieder möglich, csv-Dateien zu laden oder zu speichern.

Arten-Portraits von Pflanzen oder Flechten

Taxonomie und Systematik: Filipendula ulmaria Echtes Mädesüß

Domäne Eukaryota Organismen mit echtem Zellkern
Diaphoretickes Eukarya mit Chloroplasten
Archaeoplastida Eukarya mit primär erworbenen Plastiden.
Chloroplastida Eukarya mit Chloroplasten (Cl A, Cl B)
Charophyta Grünalgen II
Streptophyta Armleuchteralgen und Pflanzen
Reich Embryophyta Pflanzen
Abteilung Tracheophyta Gefäßpflanzen
Euphyllophyta Pflanzen mit echten Blättern
Unterabteilung Spermatophytina Samenpflanzen
Klasse Magnoliopsida Bedecktsamer
Unterklasse Eudicotyledonidae Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
Superrosidae Superrosiden
Rosidae Rosiden
Fabidae Fabiden, Eurosiden I
Ordnung Rosales Rosenartige
Familie Rosaceae Rosengewächse
Unterfamilie Rosoideae Rosen-Ähnliche
Gattung Filipendula Mädesüß

Zeigerwerte nach Ellenberg:
Wert Zuordnung / Benennung Beschreibung / Kriterien
L7 Halblichtpflanze Meist im vollen Licht, braucht aber wenigstens 30 % relativer Beleuchtung.
T5 Mäßigwärmezeiger In der montanen Stufe vorkommend, kalt- bis mitteltemperate Art.
Kx indifferent Die Pflanze ist gegenüber der Kontinentalität indifferent.
F8 Feuchte- bis Nässezeiger Bevorzugt zwar feuchte Standorte, kommt aber auch temporär mit Nässe klar.
Rx indifferent Die Pflanze ist gegenüber dem Boden-pH-Wert anspruchslos und unempfindlich.
N5 Mäßignährstoffzeiger Zeigt mäßig n-reiche Standorte an, selten an n-armen oder n-reichen Standorten.
S0 nicht salzertragend Kommt nur auf salzfreien Böden vor.

L = Lichtzahl  T = Temperaturzahl  K = Kontinentalitätszahl  F = Feuchtezahl  R = Reaktionszahl
N = Nährstoffzahl  S = Salzzahl  

Literatur:

Ellenberg, H., Leuschner, C. (2010). Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. Ulmer-Verlag.


Pflanzensoziologie:
Die Art hat in 14 Pflanzen-Gesellschaften Vorkommen:

VB [VRB] Alno-Ulmion (Auenwälder)
AD [ASS] Chaerophyllo hirsuti-Filipenduletum ulmariae (Rauhaarkälberkropf-Mädesüß-Gesellschaft)
AB [ASS] Chaerophyllo hirsuti-Petasitetum hybridi (Rauhaarkälberkropf-Pestwurz-Gesellschaft)
AB [ASS] Chaerophyllo hirsuti-Ranunculetum aconitifolii (Kälberkropf-Eisenhuthahnenfuß-Gesellschaft)
AD [ASS] Epilobio hirsuti-Convolvuletum sepium (Brennnessel-Rauhaarweidenröschen-Saumgesellschaft)
AB [ASS] Epilobio hirsuti-Scrophularietum umbrosae (Gesellschaft des Rauhaarigen Weidenröschens und der Flügel-Braunwurz)
VC [VRB] Filipendulion ulmariae (Gesellschaften der Feuchtwiesensäume)
AC [ASS] Filipendulo ulmariae-Geranietum palustris (Mädesüß-Sumpfstorchschnabel-Staudengesellschaft)
AB [ASS] Frangulo-Salicetum cinereae (Faulbaum-Grauweiden-Gebüsch)
OC [ORD] Molinietalia caeruleae (Feucht- und Wechselfeuchtwiesen)
OB [ORD] Petasito hybridi-Chaerophylletalia hirsuti (Montane Pestwurz-Kälberkropf-Hochstauden-Gesellschaften)
AB [ASS] Ranunculo platanifolii-Geranietum sylvatici (Platanenhahnenfuß-Waldstorchschnabel-Gesellschaft)
AD [ASS] Ribeso sylvestris-Fraxinetum (Johannisbeer-Eschen-Auenwald)
KB [KLA] Stellario nemorum-Geranietea sylvatici (Alpin-montane Hochstauden- und Reitgras-Gesellschaften)

KC, OC, VC, AC = Klassen-, Ordnungs-, Verbands-, Assoziationscharakterarten (Kennarten).
KD, OD, VD, AD = Klassen-, Ordnungs-, Verbands-, Assoziationsdifferentialarten (Trennarten).
KB, OB, VB, AB = Klassen-, Ordnungs-, Verbands-, Assoziationsarten (Begleitarten).
Literatur

Schubert, R., Hilbig, W., & Klotz, S. (2001). Bestimmungsbuch der Pflanzengesellschaften Deutschlands. Spektrum Verlag.

Pott, R. (1992). Die Pflanzengesellschaften Deutschlands. Ulmer Verlag.

Rennwald, E. (2000). Verzeichnis der Pflanzengesellschaften Deutschlands mit Synonymen und Formationseinteilung. Schriftenreihe für Vegetationskunde., 35, 121-391.

Oberdorfer, E. (2001). Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer Verlag.


Vorkommen in Lebensraumtypen nach NATURA 2000, gültig für Deutschland (im Aufbau befindlich, noch unvollständig):
Die Art hat in 8 Lebensraumtypen (LRT) Vorkommen:

Eutrophierungszeiger LRT 3140 Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen
[SBG] LRT 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)
[DOM] LRT 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
[BID] LRT 6440 Brenndolden-Auenwiesen (Cnidion dubii)
[SBG] LRT 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
[BID] LRT 9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli)
[KEN] LRT 91E0 Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)
[KEN] LRT 91F0 Hartholzauenwälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior oder Fraxinus angustifolia(Ulmenion minoris)

Pflanzen- oder Tierarten und ihre Bedeutung für den LRT. DOM = Dominanzart: Art mit mindestens 25 % Deckung der jeweiligen Schicht. Sie bestimmt maßgeblich Struktur und/oder Funktion eines LRT. KEN = Diagnostische Kennart: Art, die ihren Verbreitungsschwerpunkt im LRT hat. BID = Besondere Indikatorart: Zeigerarten, die im LRT auf bestimmte Umweltfaktoren hinweisen können. SBG = Stete Begleitart: Art, die mit einer relativ hohen Stetigkeit / Frequenz im LRT vorkommt, aber nicht ausschließlich nur in diesem.
Literatur:

Ssymank, A., Ellwanger, G., Ersfeld, M., Ferner, J., Idilibi, I., Lehrke, S., Müller, C., Raths, U., Röhling, M. & Vischer-Leopold, M. (2021). Das europäische Schutzgebietsystem Natura 2000, Band 2.1. Bundesamt für Naturschutz. https://www.doi.org/10.19213/973172.

Ssymank, A., Ellwanger, G., Ersfeld, M., Ferner, J., Idilibi, I., Lehrke, S., Müller, C., Raths, U., Röhling, M. & Vischer-Leopold, M. (2022). Das europäische Schutzgebietsystem Natura 2000, Band 2.2. Bundesamt für Naturschutz. https://www.doi.org/10.19213/971722.


Synökologie:
# wissenschaftl. Name deutscher Name Wirkung auf Filipendula ulmaria:

1 Argynnis paphia Kaisermantel Prädation (durch Raupe)
2 Brenthis ino Mädesüß-Perlmuttfalter Prädation (durch Raupe)
3 Callimorpha dominula Schönbär Prädation (durch Raupe)
4 Pyrgus malvae Kleiner Würfel-Dickkopffalter Prädation (durch Raupe)[1]
5 Serinus serinus Girlitz Prädation

Bitte beachten: Die Funktion zur Anzeige der Synökologie befindet sich derzeit im Aufbau. Deshalb ist diese entweder noch unvollständig, oder nicht in der beabsichtigten Tiefe dargestellt: So kann es beispielsweise sein, dass anstelle einer Liste mit diskreten Arten nur Taxa angegeben sind, die in einem zweiten Schritt genauer spezifiziert werden müssen. Je mehr Arten in die Datenbank aufgenommen werden und je mehr Quellen ausgewertet werden, desto präziser wird die Synökologie der Spezies im Endeffekt dargestellt sein.
Literatur:

[1] Settele, J., Steiner, R., Reinhardt, R., Feldmann, R. & Hermann, G. (2015). Schmetterlinge: Die Tagfalter Deutschlands. Ulmer Verlag.


Generative Merkmale:

(weiß/blassfarbig)

Achäne (Nuss)
*K5C5AG6-10

Trichter-Rispe
(Spirre)

Überwiegende
Blütenfarbe
Frucht- bzw.
Samenform
Blütenformel   Blütenstand

Vegetative Merkmale:

Sommergrün
Nur in der Vegetationsperiode mit Blättern. Laubwurf im Herbst.

Hemikryptophyt
Überwinterungsknospen nahe der Erdoberfläche.

Stängelblatt    
Blattstellung: wechselständig
Blattstiel: gestielt
Blattspreite: unterbrochen gefiedert
Blättchen: lanzettlich
Blattrand: doppelt gesägt
Nebenblatt: rund

Jahreslauf:
  Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Vegetationszeit:                                                                        
Blütezeit:                                                                        
Fruchtreife:                                                                        

Anmerkung: Die angegebenen Zeiträume können sowohl zeitlich (über die Jahre) als auch räumlich variieren.

Status, Gefährdung und Schutz (Situation Deutschland):
Floristischer Status: autochthon
 
Rote Liste: 2018 1998
Nicht gefährdet. Nicht gefährdet.
 
BArtSchuV, Anl. 1: Nicht besonders geschützt.

Hinweis zur Angabe des Schutzstatus: Die Angaben beziehen sich auf die Situation in Deutschland, die Rote-Liste-Angabe bezieht sich immer auf die Bundesebene. Die einzelnen Bundesländer können davon abweichende Einträge aufweisen, die im Bedarfsfall zurate gezogen werden müssen. Alle Angaben sind rein informeller Natur und ohne Gewähr! Es kann keine Rechtsverbindlichkeit daraus hergeleitet werden. Der genaue - aktuelle - naturrechtliche Status muss daher immer anhand rechtsgültiger Literatur (BNatSchG, BArtSchuV, FFH-Richtlinie, Gesetzgebungen auf Länderebene etc.) abgeklärt werden. Unabhängig vom gesetzlichen Schutzstatus wird empfohlen, alle Arten der Roten Liste so zu behandeln, als seien sie besonders geschützt!
Literatur:

Metzing, D., Garve, E., Matzke-Hajek, G., Adler, J., Bleeker, W., Breunig, T., Caspari, S., Dunkel, F. G., Fritsch, R., Gottschlich, G., Gregor, T., Hand, R., Hauck, M., Korsch, H., Meierott, L., Meyer, N., Renker, C., Romahn, K., Schulz, D., Täuber, T., Uhlemann, I., Welk, E., Weyer, K. van de, Wörz, A., Zahlheimer, W., Zehm, A. & Zimmermann, F. (2018). Rote Liste und Gesamtartenliste der Farn- und Blütenpflanzen (Trachaeophyta) Deutschlands. Naturschutz und Biologische Vielfalt, 70(7), 13-358.


Abbildungen:
Abbildung 1: Habitus im Frühling. In den Blättern werden Anthocyane als Frostschutz eingelagert, was diese rötlich erscheinen lässt.


Abbildung 2: Pro Blütenstand stehen viele Hundert Einzelblüten in einer Trichterrispe dicht zusammen.


Abbildung 3: Einzelblüte aus verschiedenen Perspektiven.


Abbildung 4: Die Blätter sind unterbrochen gefiedert und haben, wie die meisten Rosengewächse, kleine Nebenblätter.


Bildquellen:
Abbildungen 1, 2, 3, 4: By René Rausch. Dieses Werk ist lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0.